GEDENKEN AN CERVAROLO

Cervarolo, kleines Bergdorf

der Provinz von Villa Minozzo,

war im II. Weltkrieg leider

eines der traurigsten Kriegs-

schauplätze des Appennin :

 

Hier ereignete sich zum

Frühlingsanfang 1944

eines der traurigsten Ereignisse

des Reggianer Appennin :

seit 7 Monaten tobte außer dem

totalen Kampf der deutschen Truppen

auf italienischem Gebiet auch ein

unerbitterlicher Zivilkrieg;

..in einem Monat sollten die Waffen

endlich schweigen..

aber was nützte einem dieses,

ohne weiteres, wichtige Datum,

wenn einem liebe Menschen

genommen werden?

Um Partisanengruppen zu zersplittern,

den Wiederstand zu sprengen, bewegten

sich die Truppen unter Hermann Göring

vom Modenaer Appennin Richtung

Reggianer Appennin und entschieden

sich so kurzfristig wie kaltblütig zu

einem Vergeltungsschlag in dem

Bergdorf Cervarolo.

Massenerschießungen und

Inbranntsetzungen war der

schlichte Befehl..

Zum Frühlingsanfang..

Wie wichtig diese Ereignisse noch heute

für die Menschen sind beweißt, daß eine

Violine des damaligen Dorfmusikanten

Virgilio zum Titel eines Dokumentarfilmes

wurde. Viele Jahre waren dem Film

vorangegangen, denn Unterlagen

gab man in Rom erst 1994 zur Einsicht

frei,- alles war verschlossen, im

sogenannten "Schandtresor" des

militärischen Generalpalastes der

Regierung, im Palazzo Cesi.

Bis 2005 wurden daraufhin

Anträge gestellt, gingen Telefonate

und Faxe hin und her. Seit dem

6. Juli 2001 nun die Gewißheit:

6 nachweislich Verantwortliche

gibt es für diese grausame Tat.

In der 75 min. Dokumentation

beschreiben der Sohn von Virgilio,

Italo Rovali, zusammen mit dem

Direktor des Geschichtsinstitutes

von Reggio Emilia, "Istoreco" ,

Matthias Durchfeld, und dem

Regisseur Nico Guidetti

die Umstände, die Vergangenheit

und die Gegenwart der betroffenen

Menschen, konnten sie davon

überzeugen, als Zeugen auszusagen

und an einem Prozeß in Verona

teizunehmen.